15.04.2024

In diesem Artikel:

5 Dinge, die du über den Kunstmarkt im Jahr 2024 wissen solltest

Zu Ehren des World Art Day, einem Tag, der weltweit zur Wertschätzung und Beschäftigung mit der Wirkung von Kunst anregt, untersuchen wir in diesem Artikel die Trends, die den Kunstmarkt 2024 beeinflussen werden. Von der zunehmenden Bedeutung wirtschaftlicher Faktoren und der Stabilisierung des Auktionsmarktes bis hin zur Akzeptanz neuer Investitionsmodelle – Dieses Jahr hält Veränderungen für die Anlagestrategien und das Sammelverhalten bereit. Hier sind fünf wesentliche Einblicke, die du über den Kunstmarkt 2024 wissen solltest:

Roy Lichtenstein – Crying Girl (1963)

  • Ausgezeichnete Marktperformance: Im Jahr 2023 belegte Lichtenstein mit einem Umsatz von ca. 42 Mio. € den 32. Platz unter den 100 größten Künstlern auf Auktionen.
  • Starkes Wachstum: Lichtensteins Druckmarkt verzeichnete 2023 ein starkes Wachstum, mit einem Umsatzanstieg von +22% und einem Volumenanstieg von +20% verglichen mit 2022.

1. Warum Menschen im Jahr 2024 in Kunst investieren

Laut dem Deloitte Art & Finance Report 2024 ist die emotionale Anziehungskraft von Kunst zwar nach wie vor der Hauptgrund für den Erwerb von Kunstwerken (60% der Sammler geben dies an), aber die Motivation für Kunstkäufe hat sich dennoch deutlich verändert. Zum ersten Mal seit über einem Jahrzehnt geben 41% der Sammler den finanziellen Wert als Hauptmotiv an und übertreffen damit den sozialen Wert (36%). Diese Verschiebung deutet auf eine Hinwendung zu wirtschaftlich orientierten Überlegungen hin.

Sammler sehen Kunst zunehmend als Mittel zur Diversifizierung ihres Portfolios, als Inflationsschutz und als Weg zu einer lukrativen Rendite. Dieser Trend geht über die bildende Kunst hinaus und schließt auch Luxus-Sammlerstücke ein. Damit verschwimmen die Grenzen zwischen den verschiedenen Arten von hochwertigen Vermögenswerten. Folglich werden die Strategien, die traditionell nur auf bildende Kunst angewandt wurden, nun auch auf Luxusgüter ausgeweitet und spiegeln einen breiteren Kunst- und Finanzansatz wider.

Nachdem der Auktionsmarkt Anfang der 2020er Jahre erheblichen Schwankungen unterlag, ist er nun dabei, sich zu stabilisieren. Wie der Artnet Intelligence Report 2024 berichtet, gingen die Gesamteinnahmen aus Kunstauktionen im Jahr 2023 um -12,7 % zurück. Dies spiegelt eine Verlagerung weg von spekulativen Käufen hin zu einer größeren Wertschätzung für Qualität und langfristige Werte wider.

Der Deloitte Art & Finance Report 2024 bestätigt diesen Trend und stellt fest, dass Werke mit anerkannter künstlerischer und historischer Bedeutung höhere Verkaufsraten erzielen. Die zunehmende Selektivität deutet auf einen reiferen Markt hin, auf dem Sammler vor allem dem intrinsischen Wert Bedeutung beimessen. Dies wird durch eine Zunahme von Privatverkäufen und Auktionen mit verdeckten Geboten unterstützt, die auf langfristige Investmentansätze ausgerichtet sind.

3.Aufschwung des Online-Verkaufs

Die Integration von Online-Verkaufsplattformen verändert den Kunstmarkt weiter. Laut dem Artnet Intelligence Report 2024 erreichten die reinen Online-Verkäufe im Jahr 2023 440,3 Millionen US-Dollar, was die Bedeutung digitaler Plattformen beim Kunsthandel unterstreicht. Dieser Wandel verbessert nicht nur die Zugänglichkeit, sondern erweitert auch die Reichweite des Marktes über die traditionellen geographischen Grenzen hinaus.

Der Bericht betont, dass sich die Online-Verkäufe seit 2020 fast verdreifacht haben – in 2023 wurden mehr Kunstwerke online verkauft als je zuvor. Dieses Wachstum lässt eine dauerhafte Veränderung des Sammelverhaltens vermuten, da immer mehr Käufer und Verkäufer für den Kunsthandel auf digitale Wege setzen.

4. Veränderte Sammlerdemografie

Die demografische Landschaft des Kunstmarktes unterliegt einem spannenden Wandel, der zunehmend von jüngeren Sammlern beeinflusst wird. Laut dem Art Basel & UBS Report 2024 ist dieser Trend in China besonders ausgeprägt.

Die jungen Sammler diversifizieren ihr Portfolio über die moderne, zeitgenössische Kunst hinaus und schätzen historische Werke verschiedenster Kategorien. Zudem unterstützen sie aktiv lokale Künstler und Museen und tragen zu umfassenden internationalen Sammlungen bei. Der Deloitte Art & Finance Report 2024 stellt fest, dass besonders junge Sammler auf der Suche nach Werken sind, die sich mit sozialen und ökologischen Themen befassen. Gleichzeitig zeigen sie ein steigendes Interesse an der Digitalisierung der Kunst. Letztlich schätzt diese aufstrebende Zielgruppe nicht nur kulturelle und historische Vielfalt, sondern legt den Fokus ihrer Sammelstrategie auch auf finanzielle Erträge.

Bridget Riley – ‘Dominance Triptych 1977’

  • Starkes Marktinteresse: In den letzten 4 Jahren hat sie 11 der 15 höchsten Auktionserfolge erzielt – ihr Markt ist heute besser als je zuvor.
  • Der teuerste Druck: Im April 2023 wurde eine Ausgabe des Dominance Triptych für 80.400€ verkauft – Rileys bisher teuerste Grafik.

5.Junge Sammler nehmen neue Investitionsmodelle an

Laut dem Deloitte Art & Finance Report 2024 sind jüngere Sammler zunehmend offen für neue Formen der Kunstinvestition, insbesondere für Bruchteilseigentum und Kunst-Investmentfonds. Das Interesse an Bruchteilseigentum hat deutlich zugenommen: 50% der jüngeren Sammler zeigen sich begeistert. Im Vergleich dazu sind es bei der älteren Generation nur 14%. Unterstützt wird dieser Trend durch stärker regulierte Initiativen, deren verwaltetes Vermögen im Jahr 2023 bereits eine Milliarde US-Dollar übersteigt. Zum ersten Mal werden diese Initiativen von den Finanzbehörden reguliert und läuten damit eine neue Ära ein, die zu einer breiteren Akzeptanz und Anwendung von Bruchteilseigentum bei Kunst und Sammlerstücken führen könnte.

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Fazit

Im Jahr 2024 befindet sich der Kunstmarkt in einem bedeutenden Wandel, der die traditionellen Grenzen und Investitionsansätze neu definiert. Wirtschaftliche, digitale und demografische Veränderungen führen Sammler durch eine Landschaft, in der der Wert von Kunst zunehmend als langfristige Finanzanlage betrachtet wird. Berichte von Deloitte Art & Finance und Artnet Intelligence beleuchten diese Veränderungen und heben die zunehmende Bedeutung von Online-Plattformen hervor.

Auf diese Plattformen entfällt inzwischen ein großer Teil der Auktionseinnahmen. Gleichzeitig verändern jüngere Sammler den Markt durch ihr starkes Interesse an innovativen Investitionsmodellen wie dem Bruchteilseigentum. Diese Trends skizzieren einen fortschrittlichen, global vernetzten und wirtschaftlich orientierten Kunstmarkt der Zukunft.