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Laut Aussage des Statistischen Bundesamts sparen die Deutschen pro Jahr etwa 10% ihres Gehalts. Um dieses Geld sinnvoll zu investieren und zu vermehren, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten.

  1. Geld sinnvoll anlegen
    1.1 Rendite, Rentabilität und Liquidität
  2. Formen der Geldanlage
    2.1 Sparbuch, Tagesgeld und Festgeld
    2.2 Geld in Collectibles investieren
    2.3 Geld in Fremdwährungen anlegen
  3. Die Börse
    3.1 Geld in Aktien investieren
    3.2 Anleihen
    3.3 Fonds
    3.4 ETFs
  4. Geld anlegen
    4.1 Die ersten Schritte
    4.2 Wie legt man Geld an?
    4.3 Individuelle Strategien
  5. Zusammenfassung

1. Geld sinnvoll anlegen

Um langfristig ein Vermögen aufzubauen, muss man zunächst einmal Geld zur Seite legen – so viel ist klar. Doch allein damit ist es leider noch nicht getan. Während es früher für den Betrag auf dem Sparbuch zumindest noch ein paar Prozent Zinsen gab, wird es inzwischen immer schwieriger, Geld sinnvoll anzulegen. Wer anfängt, sich mit dem Thema Geldanlage zu beschäftigen, verliert bei der Vielzahl an Möglichkeiten schnell den Überblick. Immobilien, Aktien, Fonds, Gold oder doch lieber das gute alte Festgeldkonto? Dazu scheint es fast so viele Meinungen zu geben wie Expert*innen. Nicht selten führt die Überforderung auf Seiten der Anleger*innen zu einer falschen – und oftmals teuren – Entscheidung.

Die gute Nachricht: Um auf das angelegte Geld gute Zinsen zu erhalten, ist kein Doktortitel nötig. Mit etwas Initiative und Einarbeitung ist es auch im Jahr 2021 noch möglich, ordentliche Renditen zu erzielen. Im Folgenden zeigen wir eine Übersicht über gängige Anlagevarianten, klären über mögliche Risiken auf und geben Tipps, um erfolgreich Geld anzulegen. 

1.1 Rendite, Rentabilität und Liquidität

Für diejenigen, die sich fragen, was genau sich eigentlich hinter dem Begriff Rendite versteckt: Gemeint ist der tatsächliche Gewinn, der durch die Geldanlage erzielt wird. Wenn man von den Zinsen (oder der Wertsteigerung von Aktien) alle entstehenden Kosten wie beispielsweise Konto- oder Depotgebühren und Steuern abzieht, erhält man die Rendite.

Die drei goldenen Worte der Geldanlage lauten Rentabilität, Liquidität und Risiko. Eigentlich logisch: Wer Geld investiert, möchte eine gute Rendite erzielen – und das bei möglichst geringem Risiko und idealerweise der Möglichkeit, bei Bedarf jederzeit auf das Geld zugreifen zu können. Ein Investment, das die volle Punktzahl in allen drei Kategorien erzielt, wäre der Traum aller Anleger*innen.

Leider sieht die Realität etwas anders aus. Je nachdem, für welche Variante sich Anleger*innen entscheiden, gibt es in der Regel einen Faktor, der geringer ausfällt. Als Beispiel: Auf dem Tagesgeldkonto Geld anzulegen ist relativ sicher und bietet eine hohe Liquidität. Bei der Rendite sieht es hier dagegen weniger gut aus. Bestimmte Aktien versprechen dagegen hohe Renditen und ebenfalls eine gute Liquidität, dafür birgt diese Art der Geldanlage ein höheres Risiko.

2. Formen der Geldanlage

Wie und wo man legt man Geld an? Damit Anleger*innen im Dschungel der Geldanlage einen klaren Durchblick haben, stellen wir im Folgenden einige Anlageformen vor. Dabei besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit, es handelt sich um die gängigsten Varianten.

2.1 Sparbuch, Tagesgeld und Festgeld

Die Deutschen lieben ihr Sparkonto: Rund 2,1 Billionen Euro führten im Jahr 2017 laut Aussage der Deutschen Bundesbank ein geruhsames Dasein auf deutschen Tagesgeld- und Girokonten. Frei nach dem Motto “Besser den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach“ scheinen die Vorteile offensichtlich zu sein: Das Geld liegt sicher verwahrt auf der Bank, ist frei verfügbar und liefert (theoretisch) in regelmäßigen Abständen einen vorhersehbaren Zinsbetrag. Einlagen bis zu einer Höhe von 100.000 Euro sind durch die europäische Einlagensicherung geschützt, das Anlagerisiko geht also gen Null.

Etwas mehr Rendite bei reduzierter Liquidität bringt ein Festgeldkonto. Hier wird ein Geldbetrag für einen festen Zeitraum angelegt. Die Anleger*innen haben während dieser Zeit keinen Zugriff auf das Geld. Da dies der Bank die Möglichkeit bietet, mit dem Betrag zu wirtschaften, bieten sie dafür im Vergleich zu Tagesgeldkonten einen etwas höheren Zinssatz.

Das Problem: Der Leitzins, an dem sich alle Zinssätze bemessen, ist derzeit so niedrig, dass die meisten dieser konservativen Geldanlagen so gut wie keine Zinsen mehr bieten. Berücksichtigt man bei der Wertentwicklung des Ersparten Kontogebühren sowie die aktuelle Inflationsrate – also den Prozentsatz, um den das Geld jedes Jahr automatisch an Wert verliert – bringt ein Sparkonto nicht nur keine Rendite, sondern führt effektiv sogar zu Verlusten.

2.2 Geld in Collectibles investieren

Ein seltener Sneaker, eine Luxusuhr oder ein teurer Whiskey: Geld in Collectibles zu investieren, kann durchaus Sinn machen. Ganz besonders die emotionale Komponente spielt hierbei eine Rolle, denn seine Traumobjekte zu besitzen und gleichzeitig an smart investiert zu haben, schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe. Deshalb sind Anleger*innen oftmals Expert*innen auf dem Feld , in das sie investieren. Natürlich besteht nicht bei jedem Collectible Wertsteigerungspotenzial. Timeless analysiert täglich Daten aus Auktionsergebnissen und führenden Marketplaces. Somit können wir relevante Trends spezifischer Assets frühzeitig identifizieren.

Immobilien sind ein weiterer Klassiker unter den Anlagevarianten. Gewohnt wird schließlich immer und Immobilien gelten als äußerst wertstabil. Das so genannte Betongold gibt es in Form von Wohnungen, Gebäuden oder Bauprojekten. Ein Nachteil, besonders für Kleinanleger*innen, besteht in den hohen Kosten der Investition. Alternativen bieten unter anderem Aktienfonds, die sich auf Immobilien beschränken. Noch verhältnismäßig neu ist das Crowdinvesting, bei dem auch kleine Einzahlungsbeträge möglich sind. Diese werden nach einem festgelegten Zeitraum mit Verzinsung zurückgezahlt.

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2.3 Geld in Fremdwährungen anlegen

Warum nicht einfach Geld im Ausland investieren, wenn der europäische Leitzins zu niedrig ist? Wird Geld in einer anderen Währung angelegt, spricht man von Fremdwährungs- oder Devisenkonten. Prinzipiell sind gute Renditen möglich, das Ganze ist jedoch mit gewissen Risiken verbunden. Durch Schwankungen im Wechselkurs sind Verluste keine Seltenheit. Zusätzlich müssen Anleger*innen mit Gebühren für den Umtausch des Geldes rechnen, die den Ertrag oft deutlich schmälern.

3. Die Börse

Die Börse ist ein Handelsplatz für Wertpapiere und Rohstoffe, darunter beispielsweise Aktien, Anleihen und Edelmetalle. Sie reguliert sich durch das Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage fast vollständig selbst. Banken und Broker dienen dabei als Mittelsmänner zwischen Käufer*in und Verkäufer*in. Die Transaktionen finden inzwischen fast ausschließlich online statt. Die Preise, zu denen die einzelnen “Güter“ gehandelt werden, hängen zum einen von der Höhe der Nachfrage, sowie zum anderen vom öffentlichen Image und von Zukunftsprognosen zu Unternehmenserfolg und -entwicklung ab. Dadurch erklären sich die oft starken Kursschwankungen an der Börse.

Im Zusammenhang mit der Börse hört man häufig den Begriff des Aktienindex wie DAX, Dow Jones oder MSCI World. Ein Aktienindex ist eine Kennzahl, die eine bestimmte Aktiengruppe abbildet. Es handelt sich also um einen Teilmarkt der Börse, der die Kursentwicklung repräsentativer Unternehmen eines Landes oder Bereichs verdeutlicht. Es gibt Gesamtindizes, die alle Aktien eines Landes abbilden (zum Beispiel CDAX), Vergleichsindizes, die für bestimmte Märkte stehen (zum Beispiel MSCI World) und Länderindizes mit ausgewählten Aktien eines Landes (zum Beispiel DAX).

3.1 Geld in Aktien investieren

Aktien sind so genannte Anteilsscheine an einer Aktien- oder Kommanditgesellschaft – also an Unternehmen, die sich über die Börse finanzieren. Wer Aktien kauft, erwirbt einen bestimmten Anteil an einem Unternehmen und hat dadurch Anspruch auf einen Teil des Unternehmenserfolges (oder -verlustes). Steigt der Aktienkurs des Unternehmens, gewinnt die Aktie an Wert und Anleger*innen erzielen eine Rendite. Zusätzlich schütten einige Unternehmen regelmäßig Prämien beziehungsweise Gewinnbeteiligungen aus, die sogenannten Dividenden. Fällt hingegen der Kurs, verlieren auch die Inhaber*innen der Aktien Geld. Da meist schwer vorherzusehen ist, wie sich eine Aktie entwickeln wird, ist diese Art der Geldanlage mit einem relativ großen Risiko verbunden. Umgekehrt sind bei geschickten Investitionen oder einer Portion Glück hohe Gewinne möglich. Neben Aktien gibt es eine Reihe weiterer Anlageklassen, die an der Börse gehandelt werden.

3.2 Anleihen

Bei diesen Wertpapieren handelt es sich nicht um Unternehmensanteile, sondern genau genommen um Kredite. Man unterscheidet zwischen Staats- oder Unternehmensanleihen: Anleger*innen, die Anleihen kaufen, leihen demnach entweder dem Staat oder einem Unternehmen Geld und erhalten dafür im Gegenzug Zinsen. Die Höhe der Zinsen hängt dabei von der Bonität des Unternehmens ab. Anleihen stellen neben Aktien die zweitwichtigste Gruppe der Wertpapiere dar.

3.3 Fonds

Investmentfonds oder Fonds bestehen aus der Kombination verschiedener Einzelaktien. Der Vorteil liegt in der Streuung des Risikos: Sinkt der Kurs einer Aktie, kann der Verlust meist durch den Kursgewinn einer anderen ausgeglichen werden. Aktive Fonds werden von Manager*innen strategisch verwaltet, weshalb Anleger*innen eine Gebühr zahlen, den so genannten Ausgabeaufschlag. Fonds bieten vor allem bei langfristiger Geldanlage die Chance einer guten Rendite und gelten dadurch als interessante Option für die Altersvorsorge. Investmentfonds können sich auf Aktien, Anleihen oder andere Wertpapier-Varianten beschränken oder auch eine Mischung enthalten.

3.4 ETFs

Bei ETFs (Exchange Traded Funds) handelt es sich ebenfalls um Fonds, allerdings um eine Sonderform. ETFs sind so genannte passive Fonds, die nicht von Personen, sondern automatisiert nach bestimmten Kriterien verwaltet werden. ETFs bilden Aktienindizes wie zum Beispiel den DAX oder den Weltaktienindex MSCI World nach. Da der Aufwand entsprechend geringer ist, sind die Gebühren bei ETFs meist deutlich niedriger als bei aktiven Fonds. ETFs sind bei vielen die Anlageform der Wahl für eine langfristigen Geldanlage. Über monatliche Wertpapier-Sparpläne können bereits Geldbeträge ab 25 Euro investiert werden.

4. Geld anlegen

Noch sind die Deutschen vorsichtig, was die Börse angeht. Eine Trendwende hin zur Geldanlage in Aktien ist jedoch klar erkennbar. Vor dem Hintergrund der Coronakrise und ihren wirtschaftlichen Folgen machen sich viele Menschen Gedanken, wie sie ihr Geld vor einem Wertverfall schützen und im Idealfall weiter vermehren können. Da am Aktienmarkt im Vergleich zu anderen Anlageformen noch immer gute Renditen möglich sind, steigt das Interesse bei Verbraucher*innen. Was noch immer viele zögern lässt, ist vor allem die Angst vor Kursschwankungen und dem Verlust der Ersparnisse.

Klar ist: Eine risikofreie Geldanlage an der Börse ist nicht möglich. Wer mehr Rendite erzielen möchte als mit Tages- oder Festgeld möglich ist, sollte eine gewisse Risikobereitschaft mitbringen. Mit etwas Einarbeitung und einer klaren Strategie kann das Risiko relativ gut kalkuliert werden. Dann kann es sich auch für Kleinanleger*in lohnen, sich mit der Börse auseinanderzusetzen. Dass der Aktienmarkt nur etwas für millionenschwere Investoren sei, ist nicht mehr als ein weit verbreiteter Mythos.

4.1 Die ersten Schritte

Die gängige Faustregel lautet: Wer Geld investieren möchte, sollte grundsätzlich zunächst Schulden tilgen. Der Grund dafür ist, dass Sollzinsen fast immer deutlich höher sind als die Rendite, die durch Geldanlage erzielt werden kann. Darüber hinaus sollte ein so genannter Notgroschen, also eine Reserve für unvorhergesehene Ausgaben oder Reparaturen auf einem Tagesgeldkonto liegen, wo er jederzeit zur Verfügung steht. Die meisten Expert*innen empfehlen Rücklagen in Höhe von etwa drei bis sechs Monatsgehältern.

4.2 Wie legt man Geld am besten an?

Im zweiten Schritt ist es sinnvoll, sich als Anlageinteressierte*r selbst einige Fragen zu stellen. Wie und wo man Geld am besten anlegt, hängt in erster Linie von den eigenen Anlagezielen, dem gewünschten Anlagezeitraum und der eigenen Persönlichkeit beziehungsweise Risikobereitschaft ab. Wofür soll das Geld angelegt werden? Geht es um die Altersvorsorge, den Kauf eines Sachwertes oder um die Absicherung der Kinder? Kurzfristige Anlageformen bieten meist geringere Renditen oder ein deutlich erhöhtes Risiko. Wer langfristig plant, idealerweise über einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren, kann beispielsweise eventuelle Kursschwankungen an der Börse besser aussitzen.

Wie viel Geld angelegt werden kann, liegt auch an der persönlichen Lebenssituation und den regelmäßigen Einkünften. Festangestellte haben in der Regel ein planbareres Einkommen als Selbstständige, und wer alleinstehend ist, ist oft risikobereiter als die Versorger*innen einer Familie. Wird ein Festbetrag angelegt, sollten genügend Reserven auf dem Tagesgeldkonto bleiben. Bei monatlichen Sparbeträgen gelten etwa zehn Prozent des Bruttoeinkommens als Faustregel. Ist die Sparrate zu hoch, können unter Umständen alltägliche Ausgaben nicht mehr gedeckt werden. 

4.3 Individuelle Strategien

Je nach individueller Anlagestrategie kommen unterschiedliche Varianten der Geldanlage infrage. Viele risikobereite Anleger*innen investieren in Einzelaktien – dadurch sind schnelle Gewinne möglich, jedoch auch große Verluste. Wer mit dem Gedanken spielt, Geld in Einzelaktien zu investieren, sollte sich stets ausführlich über Unternehmen und Branche informieren, um Risiken besser abschätzen zu können. Der Versuchung, Trends hinterherzulaufen oder auf die persönliche Meinung einzelner Expert*innen zu vertrauen, gilt es zu widerstehen.

Für Anleger*innen, die eine etwas konservativere Strategie verfolgen, empfehlen inzwischen viele Expert*innen eine Kombination unterschiedlicher Anlageformen. Häufig ist die Kombination aus Tagesgeld, Festgeld und günstigen Aktienfonds oder ETFs die Variante der Wahl. Eine solche Risikostreuung, die so genannte Diversifikation, ermöglicht solide Renditen und schützt gleichzeitig vor einem völligen Verlust des Vermögens.

5. Zusammenfassung

Da Spar-, Tagesgeld- und Festgeldkonten immer weniger Zinsen bieten, lohnt es, sich mit rentableren Anlageformen zu befassen. Jede Anlageform hat gewisse Vor- und Nachteile im Hinblick auf Rendite, Risiko und Verfügbarkeit des Geldes. Ganz egal, auf welche Variante die Entscheidung fällt: Gute Vorbereitung und eine klare Definition der eigenen Vermögensverhältnisse und Anlagestrategie sind das A und O der Geldanlage. Dann ist es auch als Kleinanleger*in möglich, das eigene Vermögen zu vermehren. Am Aktienmarkt sind gute Renditen möglich – allerdings nicht ohne Risiko. Es empfiehlt sich, dieses durch Diversifikation der Geldanlage zu streuen. Da Kursschwankungen an der Börse zur Tagesordnung gehören, sollten Anleger*innen eine gewisse Nervenstärke mitbringen. Ein langer Anlagehorizont hilft dabei, Ruhe zu bewahren.

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