Baldwin Contemporary gehört heute zu den angesehensten Namen der Nachkriegs- und zeitgenössischen Kunst. Gegründet 2018 in London von Adam Baldwin, ist die Galerie inzwischen international in London, Miami und Dubai vertreten.
Als Teil des Timeless Marketplaces bringt Baldwin Contemporary seine Expertise und seinen Zugang zu außergewöhnlichen Kunstwerken direkt zu unseren Investoren. Wir haben mit Adam über die Entwicklung seiner Galerie, die Veränderungen im heutigen Kunstmarkt und darüber gesprochen, was ein Kunstwerk wirklich zu einer lohnenden Investition macht – für Sammlerund Investoren.
Adam: Ich habe schon immer gern gesammelt und war schon früh fasziniert von Seltenheit. Die Fähigkeit eines Künstlers, etwas Alltägliches in etwas Historisch-Bedeutendes zu verwandeln, ist fast göttlich, wenn man darüber nachdenkt.
Baldwin Contemporary hat sich ganz organisch entwickelt. Ich habe einfach Freude daran, bedeutende Kunstwerke zu finden und zu handeln. Das ist bis heute unser Kern. Mit der Zeit wurden unsere Sammler immer internationaler, also haben wir uns angepasst. Heute arbeiten wir von London, Miami und Dubai aus und betreuen eine weltweite Kundschaft mit Fokus auf Verkäufe am oberen Ende des Sekundärmarkt
F: Welche Künstler*innen sind deiner Meinung nach gerade besonders spannend?
Adam: Lynn Chadwick ist für mich einer der am meisten unterschätzten Bildhauer der Nachkriegszeit. Wir haben 2024 eine Einzelausstellung seiner Werke gezeigt, die großes Interesse geweckt hat. Besonders spannend ist, dass sich nun auch jüngere Sammler zunehmend für ihn interessieren. Auf dem Sekundärmarkt liegt sein Auktionsrekord derzeit bei 3,3 Millionen Dollar („Jubilee IV“, Christie’s 2023) – und ich weiß von einigen privaten Verkäufen, die noch höher lagen.
Ich beobachte außerdem die „Young British Artists“ der 1990er Jahre – Gavin Turk, Sarah Lucas, Angus Fairhurst, Gary Hume. Sie haben eine ganze Bewegung geprägt, doch der Markt bewertet ihren Einfluss bis heute nicht vollständig. Ich denke, das ist eine echte Chance: In ein paar Jahren wird man zurückblicken und merken, wie günstig manche dieser Werke derzeit noch zu haben waren.
F: Wie hat sich der Kunstmarkt im letzten Jahrzehnt verändert?
In den letzten Jahren sind deutlich mehr junge Menschen in die Welt der Kunst eingestiegen, besonders seit 2019. Der wichtigste Treiber ist die Digitalisierung: Online-Plattformen und soziale Medien haben den Zugang zu Galerien und Künstler*innen enorm erleichtert. Sie sorgen für mehr Transparenz und machen Entdeckung einfacher als je zuvor.
Das hatte direkte Auswirkungen: Der ultra-zeitgenössische Sektor ist regelrecht explodiert. Vor ein paar Jahren gingen die Preise für einige der gefragtesten Namen durch die Decke. Wir hatten hochwertige Warhol-Leinwände auf Lager, die sich langsamer verkauften als frisch entstandene Werke junger Absolvent*innen – das war auf Dauer nicht haltbar.
Gleichzeitig sind aus dieser Bewegung einige herausragende Künstler*innen hervorgegangen. Flora Yukhnovich, Sabine Moritz, Julie Mehretu, Jadé Fadojutimi und Nicolas Party habe ich weiter fest im Blick.
F: Woran erkennt man, ob einKünstler wirklich Potenzial hat? Und wo siehst du die Chancen in den nächsten Jahren?
Ob aufstrebend oder etabliert, es gibt immer Anzeichen, dass sich der Markt bewegt. Der Kunstmarkt lebt vom Zusammenspiel aus Sichtbarkeit, Knappheit, Anerkennung und Vertrauen.
Es ist keine exakte Wissenschaft, aber gute Hinweise sind: Wenn die richtigen Sammler anfangen zu kaufen, wenn Künstler*innen Einzelausstellungen in renommierten Häusern bekommen, ihre Galerievertretung wechselt oder erneuert wird, sie in wichtigen Publikationen auftauchen – und natürlich, wenn die Aktivität am Sekundärmarkt zunimmt.
Mein Rat an Sammler ist einfach: Wenn möglich, geh hin und sieh dir die Kunst an. Versteh den Künstler, den Kontext, die Emotion hinter dem Werk. Und folge niemals nur dem Hype. Recherchiere, besuche Ateliers, Messen, Ausstellungseröffnungen. Sprich mit Künstlern, Händlern und anderen Sammlern, die deine Leidenschaft teilen. Lies viel, aber hör nur auf Menschen, deren Urteil du wirklich vertraust.
Für das Modell des fractional investing sehe ich besonders im Segment unter 250.000 US-Dollar großes Potenzial.Dort ist der Markt liquider, die Käuferschaft breiter und die Prüfung oft einfacher. In dieser Preisklasse bieten Künstler wie Lynn Chadwick oder Clyde Hopkins derzeit hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis: historisch bedeutend, aber noch unterbewertet.
F: Wie stark beeinflussen globale wirtschaftliche Faktoren den Uhrenmarkt?
Man sieht es besonders bei modernen Uhren. In Boomphasen, wie beim Krypto-Hype, steigen Ausgaben und Preise stark an. Kommt dann eine Rezession oder hohe Zinsen, kehrt sich das um: Sammler kaufen weniger oder verkaufen, und die Preise gängiger Modelle fallen.
Die seltensten und historisch wichtigsten Stücke bleiben dagegenrelativ stabil, weil Sammler mit langfristigem Blick sie auch dann erwerben. Kurz gesagt: Wirtschaftliche Schwankungen beeinflussen Liquidität und kurzfristige Preise, doch Rarität, Zustand und Originalität bleiben die Schlüsselfaktoren für den langfristigen Wert.
F: Wie wählt ihr Werke für Timeless aus, und was macht ein Werk für das fractional Modell besonders geeignet?
Unser Team arbeitet eng mit den Timeless Asset Managern zusammen, um Werke aus unserem Programm zu identifizieren, die für Investoren interessant sein könnten.
Bei der Auswahl achten wir auf vier Dinge: Seltenheit, Liquidität, attraktive Preisgestaltung im Marktvergleich und Wachstumspotenzial. Wenn diese Punkte erfüllt sind, ist das ein sehr guter Ausgangspunkt.
Oft konzentrieren wir uns auf Künstler mit etablierten Sekundärmärkten – Namen wie David Hockney, Wassily Kandinsky, Picasso oder Marc Chagall. Gleichzeitig interessieren uns Werke mit starkem Zukunftspotenzial, etwa von Flora Yukhnovich, Julie Mehretu oder Nicolas Party.
F: Nächste Woche erscheint im Marketplace unser bisher größtes Art Drop: „Study of the Entrance“ von David Hockney. Warum ist dieses Werk so besonders – und was macht es spannend für Timeless-Investoren?
Wir freuen uns sehr auf dieses Werk. David Hockney gehört zu den wichtigsten Künstlern unserer Zeit, und dieses Stück war bislang weder auf Auktionen noch öffentlich zu sehen.
Es stammt aus Hockneys berühmter Normandie-Serie, einem der markantesten Kapitel seiner späten Karriere. In diesen Arbeiten fängt Hockney den Rhythmus der Jahreszeiten und den Charme der französischen Landschaft ein – mit leuchtenden Farben und dem mutigen Einsatz digitaler Werkzeuge. Berühmt wurde er dafür, das iPad als neue Leinwand zu nutzen. Das Ergebnis ist eine faszinierende Verbindung aus Tradition und Innovation.
Hockneys Markt für Drucke und Editionen ist ausgesprochen stark – über 90 % seiner Auktionsverkäufe seit 2015 stammen aus diesem Bereich. Die Preise vergleichbarer Werke sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen, und der aktuelle Drop liegt spürbar unter den Marktpreisen. Für Timeless-Investoren ist das eine seltene Gelegenheit, in ein außergewöhnliches Werk zu investieren – künstlerisch wie finanziell.
David Hockney
Study of the Entrance (2019)