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Wie berechnet Timeless den Drop-Preis?
Wie berechnet Timeless den Drop-Preis?
Vor über einer Woche aktualisiert

Berechnung Drop-Preis

1. Vorgehen und Hintergrund

Unser Ziel ist es, das größtmögliche Wertsteigerungspotential an unsere Kunden weiterzugeben und daher alle Assets möglichst unter dem Marktwert anzubieten. Im Folgenden wird erläutert, wie wir den Drop-Preis und den Marktwert berechnen.

Die auf unserer Plattform angebotenen Sammlerstücke werden Assets genannt und in verschiedene Asset-Klassen eingeordnet. Jede Asset-Klasse und jedes Asset wird individuell betrachtet und bewertet. Dabei gehen sowohl die finale Kaufentscheidungen, als auch die Berechnung den Drop-Preises, zu dem wir unsere Assets anbieten können, vom Marktwert aus.

Bei der Berechnung des Marktwertes ist stets zu beachten, dass der Markt für Collectibles ein sehr illiquider Markt ist. Manche Sammlerstücke wurden noch gar nicht oder erst seit kurzen Zeiträumen gehandelt. Manche Sammlerstücke sind Einzelstücke, für es keine exakt übereinstimmende Vergleichsobjekte auf dem Markt gibt. All diese Faktoren erschweren die Berechnung des Marktwertes. Nichtsdestotrotz versuchen wir bei Timeless Investments durch verschiedene Methoden, basierend auf finanz- und verhaltensökonomischen Theorien, eine möglichst aussagekräftige Berechnung des Marktwertes, insbesondere des Agios¹, herzuleiten. Zu diesen Methoden gehören u.a. die Multiple-Bewertung², aber auch die Einschätzung des Angebotes und der Nachfrage am Markt durch den Einbezug demographischer, sozioökonomischer und psychologischer Faktoren.

Eine beispielhafte Preisberechnung eines fiktiven Assets wird im letzten Abschnitt des aufgezeigt.


2. Der Drop-Preis: Beschreibung

2a. Berechnung

Der Drop-Preis berechnet sich wie folgt:

Einkaufspreis + Nebenkosten

= Direkte Kosten

Direkte Kosten + Sourcing Kosten + Content Produktionskosten

= Beschaffungsaufwand

Beschaffungsaufwand + Administrativer Aufwand

= Drop-Preis

Wie der Tabelle entnommen werden kann, beinhaltet der Drop-Preis neben dem Kaufpreis auch die anfallenden Nebenkosten. Auf die einzelnen Kostenpositionen wird im weiteren Verlauf des Dokuments eingegangen.


2b. Einkaufspreis

Der Einkaufspreis ist der Rechnungspreis, zu welchem wir das Asset eingekauft haben. Dieser Preis versteht sich netto, also exklusive Steuern. Wird ein Asset auf einer Auktion erworben, beinhaltet dieser bereits die Vermittlungsgebühr des Auktionshauses, welche bis zu 25% des sogenannten Hammer-Preises, also des finalen Gebots, betragen kann.

2c. Nebenkosten

Die Nebenkosten enthalten alle Anschaffungsnebenkosten, die während des Erwerbs bis zur finalen Einlagerung des Assets entstehen. Beispiele für solche Kosten sind Kosten für die Verifizierung³, Steuern, Transportkosten, Zölle oder andere Importkosten. Dabei ist zu beachten, dass Importzölle je nach Asset bis zu 17% betragen können. Evtl. anfallende Steuern berechnen sich auf Basis des Einkaufspreises inklusive der Zollgebühren. Diese sind zusätzlich zu dem Einkaufspreis und den anderen Nebenkosten zu entrichten. Der Regelsteuersatz beträgt 19%. Für bestimmte Asset-Kategorien findet der ermäßigte Steuersatz von 7% Anwendung.

2d. Sourcing-Kosten

Die Sourcing-Kosten beinhalten alle Kosten, welche bei der Analyse und Beschaffung des Assets anfallen. Dazu gehören die Personalkosten des internen Analysten für die Suche eines geeigneten Assets, sowie die finanzielle Bewertung, als auch die finale Beschaffung des Assets. Die angefallenen Arbeitsstunden werden mit einem Kostensatz von 80 €/h verrechnet. Weiterhin beinhaltet diese Position die Kosten für die Konsultation von externen Branchenexperten. Darüber hinaus werden die Kosten für die Nutzung von Datenbanken, welche zur Bewertung notwendig sind, anteilig mit 25 € pro Asset berücksichtigt.

2e. Content-Produktionskosten

Die Content-Produktionskosten enthalten die Kosten, die im Rahmen des Fotoshootings des Assets entstehen. Dazu gehören die Kosten für die Beschaffung der Requisiten, die Versicherung des Assets während des Shootings, die Nachbearbeitung der Bilder, die Aufbereitung von Videos und der dazugehörige prozessuale Aufwand. Hierunter fallen auch die Kosten des Foto- bzw. Videographen. Diese Kosten unterscheiden sich je nach Asset. Der Wert des Assets, die Größe und Beschaffenheit sind dabei entscheidende Einflussfaktoren.

2f. Administrativer Aufwand

Der administrative Aufwand enthält eine Umlage für die zusätzlich anfallenden Kosten unseres Unternehmens. Dies ist notwendig, um die Plattform betreiben und Kunden den gewohnten Service anbieten zu können. Die Höhe des Beitrages richtet sich nach den angefallenen Kosten in Bezug auf den Marktwert und variiert je Asset. So weist ein Asset, welches zu guten Konditionen eingekauft werden konnte, einen prozentual höheren Beitrag aus als ein Asset, das weniger kompetitiv erworben wurde. Sollten die angefallenen Kosten jedoch den Marktwert übersteigen, kann dieser Beitrag auch negativ sein. In diesem Fall trägt Timeless die zusätzlichen Kosten, die den Marktwert überschreiten, um das Asset auch zum Marktwert anbieten zu können. In Zukunft plant Timeless einen Teil dieses Beitrages zu spenden.

2g. Marktwert & Drop-Preis

Der Drop-Preis, also der Preis zu dem das Asset von uns beim Drop angeboten wird, liegt nach Möglichkeit unter dem Marktwert. Wie weit ein Asset unter dem Marktwert angeboten werden kann, richtet sich nach dem Einkaufspreis und den zusätzlich anfallenden Kosten. Sollte es nicht möglich sein unter dem Marktwert anzubieten, werden lediglich die direkt zurechenbaren Kosten, also Sourcing und Content-Produktionskosten umgelegt. Wir bieten nur Assets über dem Marktwert an, wenn wir daran glauben dass dieser Marktwert derzeit unterbewertet ist und der höhere Preis durch hohe Wachstumschancen gerechtfertigt ist.

Bei der Berechnung des Marktwertes wird ein Abgleich des Assets mit vergleichbaren Assets vorgenommen. Dabei werten wir vergleichbare Angebote, historischer und/oder vergleichbare aktuelle Auktionsergebnisse und weitere markt- und asset-bezogene Daten⁴ aus. Um diese Daten vergleichbar zu machen, werden sie auf den Zustand, Umfang und die weiteren Charakteristika unseres Assets angepasst. Dies erfolgt entweder durch eine Gewichtung oder eine sogenannte Multiple-Bewertung (siehe oben). Des Weiteren werden die Daten um die Nebenkosten bereinigt, da die Vergleichswerte diese in den meisten Fällen nicht enthalten, die Kosten aber in jedem Fall anfallen würden. Historische Vergleichspreise werden ebenfalls um die Inflation adjustiert, um den Zeitwert des Geldes zu berücksichtigen, damit auf dieser Grundlage der Marktwert berechnen werden kann. Der berechnete Marktwert wird ggf. um äußere Einflussfaktoren des Marktes (z.B. Inflation, Marktschwankungen, Korrelationen zu anderen Märkten) bereinigt.

Letztendlich ist es unser höchstes Bestreben, einen Marktwert anzugeben, welcher den Zeitwert des Assets widerspiegelt. Wie bei allen Finanzprodukten gilt, dass sich jeder selbst einen Überblick der Preise des Marktes machen, hierbei aber nicht die Kosten, welche nicht in den Preisen enthalten sind, vernachlässigen sollte.


3. Preisberechnung - Beispiel

Folgender fiktiver Fall soll die obige Berechnung nochmals verdeutlichen:

Kostentyp

Wert in EUR

Anteil in %

Einkaufspreis

62.500,00 €

71 %

+ Nebenkosten

+ 19.109,21 €

22 %

= Direkte Kosten

= 81.609,21 €

+ Sourcing Kosten

+ 1.505,00 €

2 %

+ Content-Produktionskosten

+ 1.600,00 €

2 %

= Beschaffungsaufwand

= 84.714,21 €

+ Administrativer Aufwand

+ 2.485,79 €

3 %

= Drop-Preis

= 87.200 €

100 %

Marktwert

93.000 €

107 %

Nehmen wir an, wir ersteigern ein Asset für 50.000 € auf einer Auktion. Dabei fallen 25% “Auction Fee” (also eine Vermittlungsgebühr) bei dem Auktionshaus an. Demnach betragen die Kosten für die Ersteigerung des Assets 62.500 € (Einkaufspreis). Zusätzlich sind Kosten für ein Gutachter in Höhe von 500 €, Transportkosten i.H.v. 1.200 € (diese richten sich nach Größe, Gewicht und Strecke; weiterhin ist der Asset-Wert relevant, da es sich immer um einen versicherten Versand handelt), 7% Zoll und 19% Einfuhrumsatzsteuer zu entrichten. Die Nebenkosten betragen demnach insgesamt 18.609,21 € bestehend aus:

  • 500 € Gutachten

  • 1.200 € Transportkosten

  • 4.459 € Zoll (= 7% * (62.500 € + 1.200 €))

  • 12.950,21 € Einfuhrumsatzsteuer (= 19% * (62.500 € + 1.200 € + 4.459 €))

Für das Sourcing wurden 16 Arbeitsstunden aufgebracht, welche mit 80 €/h verrechnet werden. Dazu wurden Experten konsultiert, welche für die Einschätzung des Wertentwicklungspotentials des Assets 200 € berechnet haben. Hinzu kommen die Kosten für die Nutzung von Datenbanken, welche pauschal mit 25 € auf die Assets umgelegt werden. Somit fallen Sourcing-Kosten i.H.v. 1.505 € an.

Die Content-Produktionskosten sind jegliche Kosten, welche anfallen, um das Asset in der App präsentieren zu können. Dies umfasst die Kosten für das Shooting des Assets, die dazugehörigen Requisiten, die Nachbereitung der Bilder, die Kosten des Foto- bzw. Videographen sowie das Aufbereiten der Asset-Details und Informationen für die App. In diesem fiktiven Beispiel gehen wir von Kosten in Höhe von 1.600 € aus.

Den Marktwert und den davon abhängigen IPO Preis berechnen wir basierend auf vergleichbaren Auktionsergebnissen und bereinigen diesen um die Nebenkosten. In diesem Beispiel gehen wir davon aus, dass ähnliche Assets in einem anderen Zustand vor 2 Jahren verauktioniert wurden, es jedoch keine exakt übereinstimmende Vergleichsobjekte gibt. Wir passen daher diese Vergleichspunkte über eine Multiple-Bewertung auf den Zustand und Umfang unseres Assets an und adjustieren um die Inflation.

Der Zustands-Multiple ergibt sich z.B. durch den Vergleich von anderen Objekten in den jeweils gleichen Zuständen und deren sogenannten durchschnittlichem „Markup“. Dies machen wir für alle vergleichbaren Ergebnisse. Wir bereinigen diesen Preis dann, sofern notwendig, um generelle Marktschwankungen, welche sich aus Korrelationen von der Assetklasse zu anderen Märkten oder Faktoren (wie Goldpreis oder Liquidität am Markt) ergeben. Nehmen wir an, dass dies einen Marktwert von 93.000 € ergibt.

Wir versuchen nun unter diesem Marktwert anzubieten. Die Summe des Einkaufspreises, der Nebenkosten, der Sourcing-Kosten und der Aufbereitungskosten liegt bei 84.214,21 €. Somit liegt diese Summe noch unter dem (um die Nebenkosten adjustierten) Marktwert. Auf Grundlage des Marktwertes und des Beschaffungsaufwandes liegt der Drop-Preis bei 86.700 €. Der Drop-Preis wird so festgelegt, dass die Differenz zwischen Beschaffungsaufwand und Marktwert immer zugunsten des Kunden ausgelegt wird. In diesem Fall beläuft sich der administrative Aufwand auf 2.485,79 €.


¹ https://de.wikipedia.org/wiki/Sammlerwert
² Multiple-Bewertungen setzen vergleichbare Assets mit dem zu bewertenden Asset in Relation. Dabei werden Multiples, also Faktoren, errechnet, welche die Unterschiede in den Assets aufgrund der unterschiedlichen Faktoren bereinigt. Wenn zum Beispiel eine Uhr ein sogenanntes Double-Signed Ziffernblatt hat, werden die vergleichbaren Uhren ohne dieses spezielle Blatt um den durchschnittlichen Wert, welches ein solches Blatt am Asset-Gesamtwert beiträgt, angepasst. Darüber hinaus werden die Unterschiede auch auf ihr Wertsteigerungspotential hin bewertet.

³ Zu den Verifizierungskosten zählen die Kosten, welche bei der Prüfung des Assets auf Authentizität, Funktion und Wertigkeit anfallen. Dazu werden externe Experten entgeltlich beauftragt.

⁴ Dazu gehören u.a. die generelle Marktentwicklung des Luxusgütermarktes und dessen Sub-Kategorien, die Entwicklung der Liquidität (Anzahl der gehandelten vergleichbaren Assets/Transaktionen, im weitesten Sinne Handelbarkeit binnen eines bestimmten Zeitraums), die Einschätzung möglicher globaler Absatzmärkte etc.


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